|
Hier ein zunächst paar Eckdaten von mir
Name: Sammy Kern
Alter:
...inzwischen 41, wie doch die Zeit vergeht....
Wohnort:
Essen
Hobbys: Reisen, Shopping, schnelle Autos und
natürlich Sammy ! :-)
Februar 2001
Jetzt werden sich sicher einige fragen warum ich diese
Webseite erstellt habe, nun, um ehrlich zu sein ich weiß es
selbst nicht so
genau. Meine alte Webseite haben ja bestimmt schon einige von Euch
entdeckt,
damals hatte ich sie zusammen mit einer Schwester gehostet. Auf meiner
neuen
Seite möchte ich Euch nach und nach näher bringen wie das
Leben
eines der vielen Crossdresser so ausschaut. Außergewöhnlich
ist
es für mich keineswegs, zu lange schon betreibe ich mein
sogenanntes "Hobby". Warum ich dies tue *schnief* keine Ahnung, ich tu
es einfach und bin froh das ich so sein kann wie ich bin. Seit einiger
Zeit weiß
auch meine liebe Partnerin von meiner Neigung, auch
Familienangehörige
und einige gute Freunde wissen davon. Ich lebe mein Leben nicht als
Frau,
nein, ich entdecke mich in der Zeit wenn ich mich in ein weibliches
Wesen
verwandele jedes Mal neu. Fragt mir bitte keine Löcher in den
Bauch
warum ich das tue! Diejenigen von Euch die meine Neigung teilen wissen
wovon
ich hier schreibe, alle anderen sollen uns nur akzeptieren. Ist es ein
Hobby?
Jain, in gewisser Hinsicht schon, allerdings eng verbunden mit einer
gewissen
Neigung es zu tun. Ein Fetisch? Auch, aber was wird in unserem Leben
nicht
alles als Fetisch deklariert. Von daher mache ich mir seit etwa 2
Jahren
keine Gedanken mehr, ich habe zu mir selbst gefunden und das ist
verdammt
wichtig für mich. Ja, ich hatte auch schwere Zeiten durchlebt, in
jenem
Moment als ich es mir fest vorgenommen habe mich zu outen. Dieser
Moment
dauerte fast ein Jahr, bis ich endlich den Mut dazu fand. Nur hatte ich
in
jener Zeit genug Gelegenheit mich mit dem Thema Crossdressing und
Transvestismus
noch mehr auseinanderzusetzen, und erkannte das ich nicht allein auf
dieser
Welt bin der sich damit beschäftigt. Das Medium Internet hat mit
ziemlicher
Sicherheit eine Menge dazu beigetragen mich zu dem zu machen was ich
jetzt
bin, oder wie ich bin. Im Internet habe ich seit dem sehr viele nette
"Mädels" kennen gelernt, und inzwischen auch auf diversen Partys
getroffen.
Sammy's Profile bei verschiedenen Online - Anbietern:
Yahoo.de
Transgender.at
urnotalone.com
Oktober 2003
Bei mir kommt es leider nur noch sehr selten
vor das ich mir die Seiten von Schwestern im Internet anschaue, um so
mehr bin ich erfreut wie viele schöne Seiten in den Letzten Jahren
entstanden sind. Heute bin ich durch Zufall auf den Cogiati - Test von J. D. Reitz gestossen der
nach
der Übersetzung ins Deutsche von Maria P. nochmal von A. D.
Marechal
überarbeitet wurde. Selbstverständlich habe ich mir die Zeit
genommen
und ihn zum wiederholten mal nach etwa 4 Jahren mitgemacht um
vielleicht
eventuelle Veränderungen an mir zu erkennen.
Mein erster Test gegen Ende 1999 (ich war damals noch nicht
geoutet)
-185 Punkte, das steht für "männlich
feminin"
Das ist ein unbedenkliches Ergebnis wenn man bedenkt das ich
auch zu dem Zeitpunkt schon bekennender TV war.
Mein Ergebnis im Oktober 2003:
-85 Punkte, das steht für "Androgyn"
Zunächst habe ich mir keine Gedanken deswegen gemacht,
dennoch hat es mich interessiert was sich wirklich hinter dem Begriff
verbirgt.
Auf der Seite Transsexuell.de bin ich auf die folgende
Erklärung
gestossen:
"Geschlechtliche
Uneindeutigkeit sowie die bewußte Integration der
geschlechtlichen Anteile und deren Transzendenz - in psychischer
und/oder körperlicher Hinsicht."
Also
ich würde das eher so definieren das mein Gefühls-Verhalten
eher weiblich ausgeprägt ist als bei einem "Standard - Mann". Das
ich unter Umständen "sekundäre Geschlechtsmerkmale des
anderen Geschlechts aufweise", wie auf der Seite von notfall-verhuetung.de
berichtet wird kann ich bei mir nicht feststellen. Sollte ich mir
deshalb Gedanken machen? Nein, keineswegs. Ich finde so wie ich mein
Leben derzeit bestreite besteht kein Grund zur Beunruhigung. Der
"Cogiati - Test" ist wohl
gut durchdacht worden, aber ich glaube nicht das meine vermeindliche
"Androgynität"
etwas damit zu tun hat wie gut ich Landkarten lesen kann oder wie ich
beim
Einparken mit kleinern Parklücken klarkomme.
Fazit:
Vielleicht habe ich mich seit meinem Outig tatsächlich
weiterentwickelt, warum sollte ich das auch verdrängen? Inzwischen
wissen sehr viele Leute
in meinem Bekanntenkreis von Sammy. Was mich sehr beruhigt ist das ich
bisher
absolut keine negativen Erfahrungen machen musste was den Umgang mit
der
Öffentlichkeit betrifft. Ich denke mal das die Art und Weise wie
ich
es den Leuten erklärt habe der Grund dafür war. Oft habe ich
gebangt
und gedacht Freunde zu verlieren. Trotzdem fasste ich mir ein Herz und
bekannte
mich zu dem wofür viele andere kein Verständnis
aufbringen.
Mit Erfolg! :-)
Sommer 2004
Die folgenden Zeilen sind mir
irgendwann mal spontan
eingefallen - Aussenstehende sollten sie sich mal genau vor Augen
führen.
Für den einen sind wir TV's -
für
den anderen Crossdresser -
Einige
können und wollen uns einfach nicht verstehen....
"Schubladendenken?"
Wir
sind Menschen!
Alle!
Warum wir etwas anders sind?
Weil
wir vielleicht die Gabe haben den grauen Alltag etwas bunter erscheinen
zu
lassen?
Sind
wir deswegen besser?
Nein
- aber auch nicht schlechter!
Wir
sind Menschen!
Alle!
September 2005
Die Tage habe ich mal
mein Outing von 2001 aufgeschrieben, vielleicht interessiert es ja
jemanden....
Wenn
ich heute so zurück denke, ich bin seit gut 4 1/2 Jahren irgendwie
"draussen". Hätte man mir sagen wir mal vor 5 oder 6 Jahren gesagt
das
ich als Tranny irgendwann durch die Strassen geh, ohne mir einen Kopf
machen zu müssen - ich hätt die Leute in die Wüste
geschickt, da ich eh
ein verfechter dafür war mich in der Öffentlichkeit zu
zeigen...
Leute,
so kann's gehen.... einfach zu verrückt ist diese Welt.....
Gut ein
halbes Jahr vor meiner ersten Offenbahrung begann ich mir
ernsthaft Gedanken zu machen wie es wohl mit mir weiter gehen soll....
Ich
habe Chats und Communities besucht, auf diversen Homepages gelesen,
doch ein Patentrezept speziell für mein Outing fand ich nicht. Wie
sage
ich es nur meiner Freundin, dachte ich immer..... Die Angst war
dermassen groß den Menschen zu verlieren mit dem ich alles teilen
möchte, Doch ich musste irgendwie auch an mich denken, ich konnte
einfach nicht mehr anders leben, 'es muss raus......' dachte ich.
Damals
chattete ich oft mit einem Tranny, (einen der auch heute hier im
Transtreff sein unwesen treibt) *gg* , wir haben uns gemeinsam für
unser Outing vorbereitet, wenn man das mal so sagen kann. Nächte
lang
haben wir geredet, uns gegenseitig Tips gegeben, Links ausgetauscht wo
irgendwelche Outings beschrieben waren.
Ein
halbes Jahr nachdem ich angefangen hatte mir ernsthaft Gedanken zu
machen, begann ich verdammt viel zu lesen, hatte mich mit der Thematik
Transvestismus & Transsexualität mehr auseinandergesetzt. Eine
plausible Erklärung hatte ich für mein treiben nicht, aber
ich konnte
zumindest argumentieren. Das war schon mal das Fundament für mein
Outing.
In der
Vorigen Zeit waren es vorwiegend Bilder im Netz von anderen
Trannys die mich einfach nur faszinierten, an ein Outing dachte ich zu
der Zeit keines Wegs.
Jetzt
kam der nächste *große* Schritt, es ist eigentlich nur ein
kleiner Schritt, einige Worte, die aber folgen mit sich ziehen
können
die kein Mensch voraus sehen kann.
Es war
ein Samstag.... mir fehlte der Mut.... ich wollte es meiner
damaligen Freundin - heute ist sie meine Frau und Freundin in einem sagen
aber ich konnte nicht.....
Eine
Woche später dann, es war der 13 Januar 2001...... ich musste es
einfach tun, ich dachte, der Zeitpunkt ist perfekt..... wie lange soll
ich noch dieses inzwischen "kleine Problemchen" mit mir rumschleppen?
Ich
setzte mich zu Ihr auf das Sofa und brach in Tränen aus. Es
ging einfach nicht anders, es musste raus, ich hatte angefangen ihr zu
erklären als mir immer und immer wieder die Luft weg blieb, ich
konnte
keine klaren Sätze mehr bilden. Meine Freundin machte sich
ernsthafte
Sorgen, sie konnte zunächst nicht so richtig einordnen was
passiert
war, bis ich ihr dann sagte das ich eine Transe bin. Auch sie hatte
Tränen in den Augen, aber mehr wohl aus Angst das ich ihr etwas
*wirklich schlimmes* (Krankheit etc.) hätte sagen wollen. Die
Situation
war neu für uns beide, eine derartige Offenbarung hatte es in
keinerlei
Hinsicht bis dahin gegeben, alles wurde recht locker und offen geredet
oder diskutiert. So ganz allmählich konnte ich mich wieder fassen
und
versuchte das Unerklärliche zu erklären - klingt
verrückt aber ist nun
mal so...
Einige
Stunden haben wir nur geredet, ich war echt froh das ich so
verdammt viel gelesen hatte und auf viele Fragen eine Antwort wusste,
nur nicht auf das "WARUM?". Warum tu ich das? Das konnte ich nicht
sagen, so gerne ich es getan hätte....
Mit der
Erfahrung von heute würde ich es ganz schlicht und locker als
Lebensgefühl beschreiben, welches mir glücklicher Weise in
die Wiege
gelegt wurde....
Die
nächsten Wochen waren für uns beide irgendwie anders, wir
redeten verdammt viel über das Thema. Unsere Beziehung war
dermassen
stark, es gibt Höhen und Tiefen die man zusammen meistert, warum
auch
nicht das....fragte ich mich.....
Heute
kann ich sagen das wir es geschafft haben, die Liebe
zueinander war es, das Vertrauen, und auch die Zeit die man braucht um
mit dieser Situation umzugehen.
Ein
Patentrezept gibt es sicherlich nicht, doch mit dem nötigen
Feingefühl und dem größten Vertrauen das eine Beziehung
nur hergeben
kann sollte dieser Schritt nicht unmöglich sein.
.....Vielleicht schreibe ich ja mal eine Fortsetzung......
|
|
|
Die
kleine Geschichte hab ich nachträglich hier eingefügt,
nachdem sie in der Gendertime Ausgabe vom Januar 2008 bereits
abgedruckt wurde.....
Heute ist Dienstag, ich liege mit meinem lieben Frauchen am Strand von
Playa del Ingles, genieße die Sonne und so langsam tritt die
gewünschte Erholung ein, nach dem wir vor etwas mehr als zwei
Tagen noch das Schlampenfest in Düsseldorf besuchten. Meine
mitgebrachten Zeitschriften hab ich ausgelesen und nun hock’ ich
hier auf der Liege und tippe auf meiner Handytastatur meine Memuaren.
*grins* Ja nun, so weit iss’es zum Glück noch net, aber wenn
ich mich hier so liegen sehe und an die letzten vergangenen Jahre
denke, bewegt es mich doch irgendwie, was soll's, ich schreib einfach
mal...
Was war ich früher doch für 'ne Pfeife... So 'nen richtiger
"Schisser" wenn ihr versteht was ich meine. Hab mein Dasein verleugnet,
einen Mann durch und durch "simuliert" wie es von der Gesellschaft
vorgegeben zu sein schien. Oder war ich einfach noch nicht bereit zu
mir selbst zu stehen? Weiß der Geier, jedenfalls ist es im nach
hinein betrachtet verschenkte Zeit gewesen. Oder auch nicht? Vielleicht
brauchte ich auch die Zeit um mich zu entwickeln und zu meinem wahren
ich zu stehen. Mit etwas Abstand betrachtet lässt es sich heute
leichter sagen dass ich meine urtypische Männerrolle damals nicht
so gut gespielt habe. Ein Freund von mir sagte mir seinerzeit, als ich
mich bei ihm outete, dass er immer gewusst hätte dass bei mir die
Uhr etwas anders tickt als bei dem durchschnittlichen Mann. Der
Schlüssel war dann wohl, als ich ihm von meinem Doppelleben
erzählte und für ihn endlich klar wurde warum ich nicht nach
seinen Idealen lebte. Zum einen tat es ihm etwas weh als er davon
erfuhr, zum anderen waren die vielen Jahre Freundschaft die uns
verbunden haben. Er meinte nur dass es OK für ihn ist und keine
Gefahr für unsere Freundschaft bestünde, da ich ja derselbe
Mensch wie vorher geblieben bin. Recht hat er! Nur mir selbst war das
früher nie bewusst. Das Leben kann so toll sein, wenn man
nur versucht es so zu leben wie man es möchte. Zur Zeit meines
Outings gegenüber meiner damaligen Freundin und heutigen Frau bin
ich mir keineswegs sicher gewesen welche Formen mein Leben mal annehmen
wird. Ich wusste wohl dass sich daran etwas ändern musste, da ich
zu jener Zeit innerlich daran zerbrochen wäre. Also musste es
raus….
Mein Outing war rückblickend vielleicht weniger spektakulär,
woran es gelegen hat ist schwer zu sagen. Möglicherweise ist es
auch schon zu lange her um die Gefühle und Ängste die ich
damals durchlabt habe auszudrücken. Sicherlich sind in jener Nacht
Tränen geflossen, es wurde viel geredet, doch vielleicht war es
gerade das viele Reden, das uns damals geholfen hat die Situation zu
meistern. Es war sicherlich sinnvoll im Internet Informationen zu
sammeln über andere outings, doch ein Patentrezept gibt es halt
nun mal nicht. Zumal es damals noch nicht all zu viele Seiten von
Tranny’s und/oder deren Angehörige im Netz gab….
So gingen einige Monate ins Land, etwa ein Jahr nach meinem Outing
heirateten wir und ich konnte seither immer offen mit meinem lieben
Frauchen über alles was mich bedrückte reden. Das war und ist
mir sehr wichtig. So konnte ich rückblickend eine Entwicklung
feststellen, die mir Freunde und Familie erstmals ermöglicht
haben, nachdem eine „Outingwelle“ quer durch meinen
Familien - und Freundeskreis raste. Sicherlich erzählte ich
Anfangs nur auserwählten Leuten von meinem Doppelleben. Doch
irgendwann wusste es halt jeder. Ob der Spruch "ist der Ruf erst
ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert" mir einen Nachteil
beschert, machte mir anfangs echt Sorgen. Doch es kam alles ganz
anders. So wie ich es am Anfang geschildert habe ist es auch weiterhin
verlaufen. Normal eben. Was ist eigentlich normal? Aus meiner
Sicht empfinde ich zunächst alles was ich so tu’ und
mache als normal. Die Anderen sind doch anders! *gg*
Auch wenn mal eine abfällige Bemerkung von Seiten stupid erzogener
Mitmenschen kommt wie z.B. "das ist ja widerlich!" sehe ich dass
widerliche in den Köpfen der Menschen die derartigen
Gedankenmüll von sich geben. Kein Grund sich darüber
aufzuregen, bei einigen Leuten ist der Horizont halt dort zu Ende wo
das Leben erstmal richtig anfängt interessant zu werden. Ach,
egal, ich genieße jetzt und hier die sonne….
Jetzt haben wir schon Donnerstag und übermorgen ist die
schöne Zeit hier auf Gran Canaria wieder vorbei. Grund genug
für mich noch mal Gas zu geben, dachte ich gestern Abend. Den
Wecker gestellt und heut früh um halb 7 war die Nacht vorbei.
Gegen halb 8 sind wir durch die Dünen Richtung Strand gelaufen und
haben den Tag mit einem Fotoshooting begonnen. Der Himmel war leicht
bewölkt und ein lauwarmer Wind wehte aus Richtung Afrika
herüber. Einen Jeansmini und ein kurzes Top fand ich für
passend auf dem Weg zum Meer. Einige Jogger waren bereits am feinen
Sandstrand unterwegs, die ersten Urlauber begannen auf denen am Strand
stehenden Liegen ihr Tagesquartier zu beziehen. Einige haben von mir
Notiz genommen, andere waren einfach nur mit sich selbst
beschäftigt. So wirklich bekomme ich das gar nicht mit, ich
fühl mich jedenfalls nicht mehr so beobachtet wie es vor einigen
Jahren noch der Fall war. Am Strand angekommen entledigte ich mich
meiner Garderobe und stürzte mich waghalsig in die Fluten. Mein
Frauchen hatte längst die Kamera gezückt und begann wie wild
zu fotografieren. Ich genoss es mich in den Wellen zu räkeln. So
ganz allmählich entdeckten auch einige Familien mit Kindern den
von mir genutzten Strandabschnitt für sich. Es war an der Zeit das
Wasser langsam wieder zu verlassen. Ich nutzte eine kleine
menschenleere Lücke um zu meinem am Strand liegenden Handtuch zu
gelangen. Ist klar - am frühen Morgen wollen wir ja niemanden
schockieren mir irgendwelchen anatomischen Ungereimtheiten unterhalb
der Gürtellinie. *Zwinker*
Ein Weilchen haben wir noch am Strand und in den Dünen verbracht
bevor wir wieder zum Hotel geschlendert sind. Jetzt schmeckte das
Frühstück auf dem Balkon doppelt so gut. Einer unserer
Urlaubsbekanntschaften, ein Mann reiferen alters, war bereits im Pool
am schwimmen, vielleicht etwas unkoordiniert, muss wohl eine
Nachwirkung vom Vorabend gewesen sein. Er blickte um sich und sah uns
auf dem Balkon. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht rief er lautstark
mit seinem schwäbischen Dialekt nach oben "Sammy, heute Abend bist
du fällig". Ich lachte, die Köpfe der Urlauber begannen sich
hektisch zuerst in seine, dann in meine Richtung zu drehen.
Spätestens jetzt hat der Rest der verbleibenden Leute hier im
Hotel mitbekommen das ’nen sonnensüchtiger Tranny nicht nur
den Hotelpool mit ihnen teilt. So kann's gehen...
Manchmal ist der Sprung ins kalte Wasser wirklich das Beste, so lang
man im Kopf so einigermaßen klar ist und die Folgen abwägen
kann.
Ein gewisses Gefühl von Gleichgültigkeit, verbunden mit etwas
Stolz anders zu sein macht sich dann in mir breit, eine gewisse
Normalität wie ich sie vielleicht parralel aus dem
"Männerleben " kenne, Situationen zu meistern und den Umgang mit
dem Alltag zu erleben. Der Kick im Fummel draußen herum zu laufen
hat sich relativiert. Leben, einfach nur "LEBEN", ein Wort das doch
alles in sich trägt. Die Guten und die weniger schönen Sachen
des Alltags. Wir alle sind doch irgendwo nur kleine Puzzelteile und je
intensiver wir leben umso näher rücken wir mit der
Gesellschaft zusammen, Stück für Stück. Normalität
ist eine Sache der Sichtweise, vielleicht ist es normal ein "Unnormalo"
zu sein oder auch umgegehrt. *gg* |